Sicher hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, welche Fragen bei einem Bewerbungsgespräch gestellt werden könnten. Muss man alle beantworten, darf man alles gefragt werden oder darf man vielleicht lügen?
Natürlich ist es immer besser, mit offenen Karten zu spielen. Zumal die meisten Personalleiter nur Fragen stellen, die sie benötigen, um dich besser kennen zu lernen. Diese muss man auch wahrheitsgemäß beantworten.
Es gibt aber auch einige Fragen beim Vorstellungsgespräch, die du nicht beantworten musst oder die du sogar falsch beantworten darfst ("Recht zur Lüge").
Solche unzulässigen Fragen sind beispielsweise zu Themen wie:
- Partnerschaft und Familienplanung
- Religionszugehörigkeit (außer du bewirbst dich beispielsweise bei der katholischen Kirche)
- Parteizugehörigkeit (außer du bewirbst dich bei einer Partei)
- Die Bereitschaft Wehr- oder Zivildienst abzuleisten
- Bestehender Schwangerschaft (wenn Du eine Ausbildung beginnen möchtest, in der Tätigkeiten, wie z.B. schweres Heben verlangt werden, darf der Arbeitgeber dich schon fragen, ob du schwanger bist, da sonst die Gesundheit von Mutter und Kind gefährdet würde)
- Vorstrafen (aber wenn die Vorstrafe für die Tätigkeit relevant ist, ist die Frage zulässig, z.B. wenn du dich um einen Ausbildungsplatz in einer Bank bewirbst, darf der Arbeitgeber nach Vermögensdelikten fragen)
- Dem Bestehen einer HIV-Infektion (wenn es jedoch um eine Ausbildung im medizinischen Bereich geht, z.B. als Arzthelferin, ist die Frage zulässig)
Sicherlich sind die Antworten auf diese Fragen nicht leicht zu finden und du wirst einige Zeit brauchen. Nimm dir im Vorfeld diese Zeit, um über mögliche Antworten nachzudenken. So bist du gewappnet, wenn solche Fragen tatsächlich gestellt werden sollten.
Ein Beispiel:
Susanne hat sich als Bürokauffrau beworben. Während des Bewerbungsgespräches wird sie vom Arbeitgeber gefragt, ob sie innerhalb der nächsten drei Jahre eine Schwangerschaft plant. Susanne antwortet darauf, dass ihr der Ausbildungsabschluss wichtig ist. Susanne ist der tatsächlichen Beantwortung der Frage geschickt ausgewichen ohne zu lügen.
Zu guter Letzt noch der wohl schwierigste Teil:
Mut
Trau dich was! Stelle Fragen, die Interesse an dem Arbeitsplatz zeigen. Sprich laut und deutlich.